Am Mittwoch dem 22. April des Jahres 2015 Anno Domini war es endlich so weit: Friedrich Baron zu Heyden, Landvogt zu Heyden und Marktgraf zu Lehmgo erhielt vom hochamtlichen Kurier eine lang ersehnte Depesche. Mit zittrigen, schweißnassen Händen Brach er das Siegel, öffnete den Umschlag und las die verheißungsvollen Worte: Hiermit bestätigen wir den Status der Institution Heiden-Spektakel als eingetragener Verein zur Pflege mittelalterlichen Brauchtums. Ein warmer Schauer durchströmte den Körper des Vogtes. Dann beherrschte er sich wieder, zwang sich zur Konzentration und überprüfte die Worte noch einmal auf seine Richtigkeit. Doch er fand nichts, das zu beanstanden wäre. Ja man hatte die Satzung sogar genau so übernommen, wie er sie eingereicht hatte. Dabei hatte er sich die sonst üblichen Bestechungsgelder diesmal sogar gespart, da er sie einem guten Zweck, nämlich der Errichtung seiner Burg, zugute kommen lassen hatte.
Der Vogt war wirklich zufrieden mit sich und seinen Getreuen, ohne die er das niemals hinbekommen hätte. Zahllose Widrigkeiten hatte man gemeinsam überwunden und Hindernisse zusammen aus dem Weg geräumt. Doch den ehrgeizigen Zielen des Vogtes war dies noch nicht genug. Nun würde er für die Zuerkennung als Gemeinnütziger Verein Kämpfen. Vielleicht war es an der Zeit bei dem Schwippschwager seines angeheirateten Neffen, der eine Anstellung als Hofschreiberling hatte, einen Gefallen einzufordern. Die Sache war in’s Rollen gekommen und nun würde das Heiden-Spektakel e.V. niemand mehr aufhalten, dafür würde gesorgt werden. Koste es was es wolle! Eine Aussage, die man vom sparsamen Vogt nur sehr selten zu hören bekommt, diesmal aber durchaus ernst gemeint ist.